Seit 1990

Durch intensive Bemühungen der Verantwortlichen ist es letztlich gelungen im Rahmen der Flurbereinigung von der Gemeinde ein Gelände zu bekommen, das den Bau einer Schießanlage nach modernsten Gesichtspunkten zulässt (mit 25m Pistolen- und 50m Kleinkaliber-Stand). Allerdings müssen hierzu noch einige Voraussetzung, vor allem in finanzieller Hinsicht, geschaffen werden. Nach einigem hin und her, es wurden Grundstücke ins Auge gefasst und wieder verworfen, Baupläne erstellt aber aufgrund der zu hohen Kosten wieder gestoppt wurde im Februar 1990 die Planung für eine komplett überdachte Schießanlage am jetzigen Standpunkt begonnen. Vor der Erstellung des Bauplanes musste sich aber noch geeinigt werden, wie das Schützenhaus gestaltet wird, was sich als nicht einfach erwies, alle Vorstellungen unter einen Hut zu bekommen und trotzdem eine kostengünstige Lösung zu finden.

Im Herbst 1990 konnte der fertige Bauplan mit der nach unserer Meinung geeignetsten Bauweise eingereicht werden. Aber das Bauamt teilte diese Meinung nicht und musste daraufhin auf Anweisung des Landrates die Planänderung selbst kostenlos vornehmen. Mit dem Ergebnis der Bauplanänderung war vom Verein niemand zufrieden, denn die Raumaufteilung entsprach nicht unseren Vorstellungen. Der Plan wurde aber trotzdem genehmigt, damit der Zuschussantrag gestellt werden konnte, obwohl jedem klar war, dass nach diesem Plan nicht gebaut werden kann. In der Ausschuss-Sitzung am 05.08.1992 wurde einstimmig beschlossen, dass nach den Außenmaßen und der Raumaufteilung vom 1. eingereichten Bauplan gebaut wird. Am 01.09.1992 ging die Zuschusszusage ein und es stand dem Baubeginn nichts mehr im Weg. Begonnen wurde am 12.09. mit dem Aufstellen der Bauhütte und dem Transport des im Herbst 1991 vorbereiteten Bauholzes ins Sägewerk. In nur zwei Wochen waren alle Vorbereitungsarbeiten wie Aushub, Grund, Drainagen, Abwasser, usw., für das Betonieren der Bodenplatte fertig gestellt. Betoniert wurde am 25.09. und wir begannen bereits am nächsten Tag mit dem Mauern der Kelleraußenwände und ein Teil der bereits im Herbst 1991 gelieferten Steine wurde verarbeitet. Nach eineinhalb Wochen war der Keller gemauert und es konnte die Decke verlegt werden. Allerdings hielten die 2 Tage vorher betonierten Säulen dem Gewicht der Decke und des Stahlträgers noch nicht stand und mussten in sehr riskanter Weise zusätzlich abgestützt werden. In den Tagen darauf verputzten wir die Außenwände und füllten sie mit Erdreich an. Parallel dazu musste zur Erschließung der Anlage ein ca. 400m langer Stufengraben gebaggert werden um die Zuleitung für Strom, Telefon, Wasser und Abwasser zu verlegen. Um die Teerdecke der Eichenstraße zu erhalten mussten die Anschlussleitungen unter der Straße durchgeschossen werden.

Das Wetter war zu dieser Zeit noch recht angenehm, aber in den folgenden Wochen wurde es kalt und ungemütlich, was den Einsatz und die Motivation der Helfer nicht negativ beeinflussen konnte. Jeder hatte nur ein Ziel vor Augen, dass vor Wintereinbruch das Dach gedeckt ist und der Rohbau winterfest gemacht werden kann. So wurde bereits am 16.10. mit dem Mauern der Außenwände vom Erdgeschoß begonnen. Im Anschluss an das Erdgeschoß errichteten wir über die Rohbaubreite einen Teil des KK-Standes, um das Dach des Hauptgebäudes fertig stellen zu können. Das Vermauern der 51 kg schweren Kalksandsteine am KK-Stand war sehr mühsam, wurde mit vereinten Kräften aber trotzdem schnell und gut bewältigt. Anschließend mauerten wird die Giebel und bereiteten die Nagelbinder vor. Am 25.11. konnte das Hauptgebäude aufgerichtet werden und bereits 12 Wochen nach Baubeginn, am 11. und 12. Dezember wurde das Dach eingedeckt. Dies war für 1992 aber noch nicht alles, denn bis Weihnachten waren auch alle Fenster eingebaut. Nach den verdienten Feiertagen ging es im Januar 1993 mit der Überdachung des Eingangsbereiches und der Verlegung der Elektroleitungen wieder weiter.  Bis zum Weiterbau des KK-Standes im April gab es zahlreiche organisatorische Dinge zu erledigen. Aber bereits im Juli konnte die Betondecke verlegt werden. Im Oktober wurde der Dachstuhl des KK-Standes aufgerichtet.

Das erste Fest, das im neuen Schützenhaus gefeiert wurde, war das Richtfest am 30.10.1993. Nachdem um 15 Uhr Reiner Emmert den Richtspruch gehalten hatte wurde bei gutem Essen und Trinken und guter Unterhaltung gefeiert. Mit dem Dachdecken im November konnten die Rohbauarbeiten abgeschlossen werden und man sah mit Stolz und Dankbarkeit, was unsere Mitglieder in den letzten 14 Monaten in Eigenleistung geschaffen haben. Bis Mai 1994 wurden die Sanitäranlagen und die Heizung installiert, die Unterkonstruktionen für Holzdecken eingebaut und in den Toiletten die Fliesen verlegt. Anfang Mai konnte der Estrich verlegt und anschließend die KK und Pistolenanlage eingerichtet werden. Über den Winter wurden Decken isoliert, Holzdecken eingebaut und Kugelfänge geschweißt. In dieser Zeit war es nicht immer leicht, genügend Helfer zu finden, da die Bauzeit nun doch schon über zweieinhalb Jahre andauerte. So haben wir bis September 1995 alle Fliesenlegerarbeiten abgeschlossen und bis zum Ende des Jahres in allen Räumen den Strukturputz aufgezogen. Anfang November waren die Außenanlagen soweit vorbereitet, dass der Hof gepflastert werden konnte. Im Laufe des Jahres 1996 ging es dann ans Einrichten der Luftgewehrstände, des Aufenthaltsraumes und der Küche, was natürlich nochmals mit sehr viel Arbeit verbunden war. Ein besonderes Schmuckstück ist der von Heiner Hetzer gefertigte Stammtisch. Die Tischplatte zieren vier Trautskirchener Motive in den Ecken und in der Mitte das Motiv der Vereinsfahne, die in Furnierlegearbeit aufgebracht sind. Mit dem Außenputz im Spätsommer 1996 wurde eine Firma beauftragt. Dies war der einzige Auftrag, der vergeben und nicht in Eigenleistung bewältigt wurde. Dagegen wurde die Alarmanlage und die Be- und Entlüftungsanlage des KK-Standes von uns eingebaut. Für die Lüftungsanlage reichten die Angebote bis über DM 60.000 und für Unkosten in Höhe von DM 2.400 konnte sie gebaut werden. Dies ist sicher ein Beispiel dafür, dass wir immer nach den kostengünstigsten Möglichkeiten gesucht haben.

Am 17.01.1997 war es möglich die erste Hauptversammlung im neuen Schützenhaus abzuhalten. In der letzten Januarwoche haben wir in einer Großaktion den kompletten KK-Stand schallisoliert, um bei der mit der Abnahme verbundenen Geräuschmessung keine Einschränkungen beim Schießbetrieb zu riskieren. Vom Landratsamt wurde dann die Schießanlage am 03.02.1997 abgenommen und der Schießbetrieb durfte ohne nennenswerte Auflagen aufgenommen werden.

  Einweihungsscheibe  

Es können bei einem Rückblick nur einige markante Schritte zur Errichtung unseres Schützenhauses dargestellt werden, es gab aber noch sehr viele Arbeiten und Schwierigkeiten, die sehr viel Kraft, Schweiß, Nerven und Geduld erforderten bis sie ausgeführt waren. Durch die besonnene Arbeitsweise aller Helfer konnten Gott sei Dank während der gesamten Bauzeit alle Arbeiten unfallfrei verrichtet werden. An dieser Stele gilt es nochmals allen Helfern aufrichtig zu danken, die über den langen Zeitraum doch viele Entbehrungen in anderen Lebensbereichen auf sich genommen haben, aber trotz der Arbeit auch gesellige und angenehme Stunden in Erinnerung behalten können.

Besonderer Dank gilt allen Helfern, die keine Mitglieder der Schützengesellschaft sind, für ihre großartige Unterstützung und Hilfsbereitschaft. Ebenso bedanken wir uns sehr herzlich bei den Gewerbebetrieben der Umgebung für die Unterstützung und die zahlreichen materiellen Spenden, ohne die uns manches wesentlich schwerer gefallen wäre.

Wir gehen davon aus, dass unser Schützenhaus auch in Zukunft sehr gut genutzt wird und auch weiterhin gute sportliche Erfolge erzielt werden. Hierfür wurden die besten Voraussetzungen geschaffen.

Nehmen wir uns folgenden Wahlspruch zum Leitmotiv:

Vereinter Kraft gar oft gelingt,
was einer nicht zusammenbringt.

  Auszug aus der Festschrift von 1999